Sanitär & Wasser

Inhalt

zwei Personen vor WC Haus
Toiletten schwarz, Aufschrift Finizio
Rolle Klopapier
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1. Allgemein & Problemstellung

Wusstest du, dass…

…Europa nahezu 100 % des Bedarfs an Phosphor zur Herstellung von Düngemitteln für die Landwirtschaft importieren muss?45 Gleichzeitig muss jeder Mensch täglich mehrere 100 Milligramm Phosphor aufnehmen und wieder ausscheiden.46 Unser Urin enthält also einen wertvollen Rohstoff.

Im Veranstaltungskontext – gerade bei Festivals auf dem freien Feld – ist das Thema Sanitär mit einem enormen logistischen Aufwand verbunden. Gleichzeitig ist Umgang mit sanitären Anlagen und den Nährstoffen, die darin anfallen, ein niedrigschwelliger und großer Hebel für eine ressourcenpositive Kreislaufwirtschaft:

Jede Toilettenart (ob mobile Toiletten, Vakuumtoilette, Komposttoilette, wassergespülte Toilette oder Urinal) bietet das Potenzial, Phosphor und andere Nährstoffe zurückzugewinnen und im Kreislauf zu halten.

Wasser ist bereits heute eine knappe Ressource, um die es weltweit Verteilungskämpfe gibt und die auch in Europa zunehmend rationiert47 wird. Bei Veranstaltungen wird Wasser unter anderem in Toilettenspülungen, Handwaschbecken, im Gastro-Bereich und in Duschen verbraucht und fließt üblicherweise als Schmutzwasser ab. Bisher findet dabei keine Kreislaufführung statt. Das kann verändert werden, indem Schwarz- oder Grauwasser durch die richtige Infrastruktur und Aufbereitung wieder nutzbar gemacht werden und indem Regenwasser statt Leitungswasser eingesetzt wird.

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zwei Personen befüllen ihre Wasserbehälter mit Trinkwasser
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2. Unsere Messlatte für Labor Tempelhof

Beim Labor Tempelhof wurden unterschiedliche Ziele für den Umgang mit Wasser und die Kreislaufführung von Nährstoffen aus festen und flüssigen Reststoffen aus Toiletten gesetzt: 

  • Alle Toiletten als Nährstoffquelle betrachten und überlegen, wie und mit welchen Dienstleister*innen menschliche Fest- und Flüssigstoffe aus Toiletten bestmöglich aufgefangen, getrennt, zu Nährstoffen und Düngemitteln verarbeitet und so wiederverwertet werden können. 
  • Strukturellen Wandel vorantreiben, durch die Unterstützung und Umsetzung von Pilotprojekten für die Aufarbeitung angefallener Nährstoffe und deren weitere Verwendung.
  • Wasser nutzen statt verbrauchen: Anfallendes Grauwasser aus dem Sanitär- und Gastrobereich aufbereiten und für die weitere Nutzung auf dem Gelände verfügbar machen. 
  • Kommunikative Anreize setzen: Über Nährstoffkreisläufe im Sanitärbereich informieren und Berührungsängste des Publikums in Bezug auf neue Toilettenarten wie Komposttoiletten durch spielerische Elemente abbauen.
  • Bildungskonzepte zum Umgang mit Nährstoffen und Ressourcen und zur Aufbereitung von Flüssig- und Feststoffen vor Ort anbieten.
  • Mitdenken von sozialer Nachhaltigkeit und Diversität: Separate Urinale für FLINTA* anbieten.

3. Was lief gut, was geht besser?

Beim Labor Tempelhof wurden verschiedene Maßnahmen ergriffen, um den Bereich Wasser und Sanitär möglichst im Sinne einer Kreislaufwirtschaft nach Cradle to Cradle auszurichten.

Toiletten

Was lief gut?

  • Wir haben aus 80 % aller Toiletten feste und flüssige Reststoffe in den Kreislauf geführt.
  • Vor Ort gab es ca. 30 % Komposttoiletten. In Zusammenarbeit mit dem Anbieter Finizio wurden flüssige und feste Reststoffe gesammelt und im Rahmen des Forschungsprojekts ZirkulierBar zu Phosphor-Dünger und Humus aufbereitet.
  • Insgesamt wurden in den Komposttoiletten und Urinalen 10,5 m³ Feststoffe und 115 m³ Urin gesammelt. Daraus entstanden knapp 30.000 Liter NPK-Dünger und 8.000 Kilo H.I.T.-Dünger.
  • Vor Ort gab es ca. 50 % Mobiltoiletten, in denen ein biologisch abbaubarer Flüssigkeitszusatz statt konventioneller schädlicher Chemie verwendet wurde. Wir haben dafür gesorgt, dass die Toiletten in die Kläranlage Berlin Waßmannsdorf entleert wurden. Das ist die einzige Kläranlage Berlins, in der bereits heute aus verbranntem Klärschlamm Phosphor zurückgewonnen werden kann. Insgesamt wurden aus den Mobiltoiletten 146.250 Liter in die Kläranlage eingespeist.
  • Bildungsprojekt “P-Bank”: Eine mobile, wassergespülte Toilette, die über Phosphor-Recycling und den Weg vom Urin zum Düngemittel aufklärt.
  •  

Was geht besser?

  • 100 % Kreislaufführung bei allen Toiletten. Nicht nur bei Komposttoiletten und Mobiltoiletten, sondern auch bei den wassergespülten Toilettencontainern sowie allen Urinalen.
  • Noch intensivere Kommunikation und Erklärung des Konzepts und der Nutzung von Komposttoiletten.
  • Auf FLINTA*-Urinale wurde aus unterschiedlichen Gründen verzichtet: Sie sind heute leider noch sehr teuer und wurden bei vorangegangenen Veranstaltungen vom Publikum nicht angenommen.

Wasser

Was lief gut?

  • Einsparung von 99 Millionen Liter Wasser. In diese Berechnung flossen die Lieferketten von Produkten und Dienstleistungen mit ein. Ein Großteil der Einsparungen gegenüber einem konventionellen Konzert ist auf das überwiegend vegan-vegetarische Speisenangebot zurückzuführen.
  • Kostenloses Trinkwasser für Publikum und Produktion an sechs Ausgabestellen.
  • Pilotprojekt: Osmosefilter am Handwaschbecken eines wassergespülten Toiletten-Containers zur Aufbereitung des dort anfallenden Grauwassers und Wiederverwendung für die Toilettenspülung.
  • Bereitstellung von Mehrwegflaschen für Bands und Tourcrew und Wasserspendern im Backstage-Bereich.

Was geht besser?

  • Osmosefilter wurde nur an einem Toiletten-Container als Pilotprojekt angebracht. Ziel war die flächendeckende Wiedernutzung von Grauwasser, auch im Gastro-Bereich. In der Pilotanlage fielen 800 Liter Wasser an, es wären 850 Liter notwendig gewesen, um den Filter zu aktivieren. 
  • Bereitstellung einer Leitungswasser-Bar mit Mehrwegbechern im gesamten Produktionsbereich. Wurde aufgrund von Hygienebedenken und infrastrukturellen Herausforderungen nur im Tour-Catering für ca. 80 Personen umgesetzt.

Sonstiges

Was lief gut?

  • Ausstattung eines Toilettencontainers mit C2C-zertifiziertem Toilettenpapier, Handtüchern und kreislauffähigen Handtuch- und Seifenspendern.
  • Recyceltes Toilettenpapier auf den Komposttoiletten.
  • Einsatz von C2C-zertifizierten Reinigungsmitteln im Flughafengebäude.
  • Die Urinale und die klappbaren Komposttoiletten benötigen weniger Ladekapazität als Toiletten-Container und Mobil-Toiletten und sparen somit Transportemissionen ein.  

Was geht besser?

  • Ziel war es, zumindest einen bestimmten Anteil des Wasserverbrauchs für Toilettenspülungen und den Gastro-Bereich durch Regenwasser abzudecken. Allerdings war das nicht möglich, weil das gesammelte Regenwasser im Flughafen Tempelhof über unterschiedliche Flächen fließt und daher ohne Filtersystem zu stark mit teilweise schädlichen Rückständen aus alten Rohren und Flächen belastet ist.
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Toiletten Dixie in Rosa
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4. Erkenntnisse & Empfehlungen

Toiletten

  • Komposttoiletten sind eine sehr gute Alternative zu wassergespülten oder mobilen Toiletten und ermöglichen die einfache Sammlung und Trennung von Reststoffen.
    • Die Angebotslage bei Komposttoiletten oder auch FLINTA*-Urinale ist heute noch begrenzt. Daher sollten Bedarfe früh gesichert werden – insbesondere bei Großveranstaltungen. 
    • Komposttoiletten sind aktuell noch nicht in der Breite bekannt. Es braucht also entsprechend Kommunikation, Aufklärung und Anleitung über das Konzept und die Nutzung.
  • Düngemittel aus menschlichen Fäkalien dürfen laut Düngemittelverordnung momentan nur im Rahmen von Forschungsprojekten in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Risikostudien zeigen, dass der Einsatz bei einer richtigen Handhabung ungefährlich für Mensch und Umwelt ist.
    • Die Kooperation von Veranstaltenden mit solchen Projekten kann zum einen Aufmerksamkeit für das Thema Nährstoffkreisläufe in der Landwirtschaft wecken. Zum anderen kann über weitere positive Forschungsergebnisse der Druck auf die Politik hin zu einer Gesetzesänderung erhöht werden.
  • Mobile Chemietoiletten haben einen schlechten Ruf, was ihre Umweltbilanz betrifft. Aber auch sie können dazu beitragen, Nährstoffkreisläufe zu schließen.
    • Mobile Chemietoiletten können, je nach Nutzungsdauer, gegebenenfalls auch ohne chemische Zusätze auskommen. Zum Beispiel bei kurzen Veranstaltungen. 
    • Wenn chemische Zusätze benötigt werden: Auf biologisch abbaubare Zusätze zurückgreifen. 
    • Inhalte der Chemietoiletten können an Klärwerke umgeleitet werden, die bereits heute Phosphor aus Klärschlamm zurückgewinnen.
  • Die Rückgewinnung von Phosphor ist dann besonders effektiv, wenn der Urin getrennt gesammelt wird – zum Beispiel in Urinalen oder wenn in Komposttoiletten Kot und Urin getrennt gesammelt werden.
    • Heute liegt der Fokus bei Urinalen in der Regel auf Urinalen für Männer. Hier wird also das Potenzial, Urin von FLINTA*-Personen zu sammeln und im Kreislauf zu führen, verschenkt. 
    • FLINTA*-Urinale sind als Produkt noch relativ unbekannt. Je nachdem, wie einfach und komfortabel die Anwendung ist, steigt auch die Akzeptanz. Auch eine gute Kommunikation und Anwendungshinweise können hier unterstützen.

Wasser

  • Der Osmosefilter kam aufgrund einer zu geringen durchlaufenden Wassermenge leider nicht zum Einsatz.
    • Osmosefilter sind dann wirksam, wenn sie flächendeckend eingesetzt werden und der Wasserzulauf so gesteuert wird, dass pro Filter eine ausreichende Wassermenge garantiert zusammenkommt. (In unserem Fall 850 Liter Wasser.)
    • Insbesondere bei wiederkehrenden Veranstaltungen und in festen Locations sollten die erforderlichen Mengen bei einem flächendeckenden Einsatz zustande kommen. Die Investition lohnt sich dann, weil weniger Frischwasser beispielsweise für die Toilettenspülungen eingesetzt werden muss. 

  • Die kostenlosen Trinkwasserstellen wurden gut und dankbar durch das Publikum angenommen.
    • Eine flächendeckende Versorgung mit Trinkwasser im gesamten Produktionsbereich muss frühzeitig geplant werden. 
    • Es muss sichergestellt sein, dass das vorhandene Leitungswasser als Trinkwasser eingesetzt werden kann und dass eine entsprechende Infrastruktur zur Verteilung des Wassers vorhanden ist oder errichtet wird.  
    • Wenn für die gesamte Produktion Trinkwasserstellen angeboten werden können, sollte das mit der Aufforderung einhergehen, eigene Trinkflaschen mitzubringen. Alternativ kann ein Mehrwegbechersystem angeboten werden. Dann muss zusätzlich die Spüllogistik sichergestellt sein. 

  • Regenwasser fällt kostenlos vom Himmel und ist ein guter Weg, den Frischwasserverbrauch zu senken.
    • Die Herausforderungen bestehen vor allem in der Infrastruktur (Sammlung, Aufbereitung, Verteilung und weitere Kreislaufführung). 
    • Je nach Verschmutzungsgrad des Regenwassers (auch abhängig von der Sammelstelle) braucht es Reinigungssysteme, beispielsweise Osmosefilter. 
    • Insbesondere bei wiederkehrenden Veranstaltungen und in festen Locations lohnt sich die Investition in ein solches System, weil insgesamt weniger Frischwasser benötigt wird. 
    • Um den absoluten Wasserbedarf zu senken, können auch Strahlregler an Wasserhähnen und Duschköpfen sowie Stopptasten bei den Toilettenspülungen sinnvoll sein.

Sonstiges

  • Wasserknappheit ist heute in weiten Teilen der Bevölkerung ein bekanntes Thema. Bei der Kreislaufführung von Reststoffen aus Toiletten ist das anders.
    • Beide Themen können durch Gamification-Elemente oder spielerische Formate wie Quizze einfach vermittelt werden. Wenn das Publikum aktiv beteiligt wird, setzt es sich tiefer mit einem Thema auseinander. Im Labor Tempelhof kamen diese Konzepte sehr gut an.

  • Wir haben aus Sicherheitsgründen davon abgesehen, das Mitbringen von nachfüllbaren Flaschen (ausgenommen 0,5 Liter PET ohne Deckel) durch das Publikum zuzulassen.
    • Insbesondere bei kleineren Veranstaltungen sollte darüber aber durchaus nachgedacht werden, um das Müllaufkommen vor Ort zu senken und dennoch die Möglichkeit zu bieten, Trinkwasser abzufüllen.
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gelbes Häusschen aus Holz mit Aufschrift 'come donate your p'
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6. Weitere Inspiration aus der Branche

Auch andere Veranstaltungen und Festivals setzen sich mit dem Thema Sanitär und Wasser auseinander:

Das Nachhaltigkeitskonzept des Boom Festivals (Kapazität: 40.000) aus Portugal enthält 12 Kategorien, darunter einen großen Fokus auf das Thema Wasser(knappheit) und Sanitär: Das Festival investierte in zwei fest installierte biologische Wasseraufbereitungsanlagen, wovon eine bis zu 7 Millionen Liter Wasser filtern kann. Alle Toiletten sind wasserlos und das in Handwaschbecken und Duschen entstehende Grauwasser wird aufbereitet. Der Kompost der Toiletten (den eine lokale Universität mit dem Gütesiegel A++ bewertete und also für Bio-Landwirtschaft eingesetzt werden könnte) wird verwendet, um das angrenzende Land zu düngen. Die Duschen und Wasserstellen sind nur zu bestimmten Öffnungszeiten bei niedrigem Wasserdruck verfügbar.

Plant A Seeed – ein wissenschaftliches Gemeinschaftsprojekt von The Changency und der Hochschule für Technik Berlin bei 5 ausverkauften Konzerten der Band Seeed in der Berliner Wuhlheide (Kapazität: 17.000) setzte eine Wasserbar von Water Is Right ein, wodurch allein im Produktionsbereich an 5 Tagen 2.800 Plastikflaschen eingespart werden konnten.

Das Publikum des dänischen Roskilde Festivals (Kapazität: 130.000) stellte die Hauptzutat ihres “Pisner-Biers” einfach selbst her: Auf dem Festival wurde Urin gesammelt und daraus Dünger produziert. Damit wurde die Gerste gedüngt, aus der im Anschluss das Bier für das Festival gebraut wurde.48

H.I.T.-Dünger

Humusdünger aus Inhalten von Trockentoiletten.

NPK-Dünger

Flüssigdünger, der die Nährstoffe Stickstoff (N), Phosphat (P) und Kalium (K) enthält.

900 Tonnen CO₂-Emissionen

Das entspricht entweder 900 Flügen von Frankfurt nach New York oder 297.000 Kilometer Fahrt mit einem Benzin-Auto.

CO2-Streamer

Vorrichtung, bei der CO₂ in die Luft geschleudert wird, wodurch weißer Nebel entsteht.

C2C-Qualität

Das bedeutet, dass wir bei der Beschaffung Produkte priorisiert haben, die C2C entsprechen und damit materialgesund und kreislauffähig sind. Ein Beispiel dafür waren PVC-freie Banner.

Textilien in Cradle to Cradle-Qualität

Das bedeutet, dass die Textilien kreislauffähig und materialgesund sind. Das Textil ist recycelbar und die beim Waschvorgang ausgewaschene Fasern unschädlich für die Umwelt. Neben dem Gewebe sind auch auch Farbstoffe, Druckfarbe und bei der Produktion verwendete Prozesschemikalien auf Materialgesundheit optimiert. Bei der Herstellung werden soziale Standards eingehalten und erneuerbare Energie verwendet.

Textilmaterialien

Ein Großteil aller heute hergestellten und verkauften Kleidungsstücke besteht aus synthetischen Fasern. Alleine Polyester hat einen Marktanteil von rund 50 %. Und auch Textilien aus Naturfasern, also Fasern aus nachwachsenden Rohstoffen, sind in der Regel mit umweltschädlichen Farben gefärbt oder bedruckt. Bei der Herstellung kommen zudem chemische Stoffe, zum Beispiel zur Fixierung der Farben, zum EInsatz, die nicht nur die Umwelt, sondern auch die Gesundheit der Menschen gefährden, die in der Herstellung arbeiten. Ob ein Kleidungsstück also wirklich nachhaltig ist, hängt nicht alleine vom Gewebe ab, sondern auch von allen anderen verwendeten Materialien. Denn bei jedem Waschgang verliert das Kleidungsstück automatisch tausende Mikrofasern, die dann in den Gewässern landen. Und genau dafür müssen diese Fasern dann auch geeignet sein. Das bedeutet: Egal, ob das Gewebe synthetisch hergestellt oder aus Naturfasern ist – es dürfen bei der Textilproduktion ausschließlich Materialien eingesetzt werden, die dafür geeignet sind, dass wir Menschen bei der Herstellung und beim Tragen mit ihnen in Berührung kommen und die biologisch abbaubar sind, wenn sie als ausgewaschene Faser in der Umwelt landen. Nach diesem Prinzip sind C2C-Textilien designt.

Phosphorgewinnung

Ab 2029 sind Kläranlagen – je nach Größe der versorgten Gemeinde – dazu verpflichtet, Phosphor aus Abwasser, Klärschlamm oder Klärschlammasche zurückzugewinen.

C2C Zertifizierung

Die Zertifizierung nach den Kriterien von Cradle to Cradle wird vom Products Innovation Institute (PII) mit Sitz in San Francisco und Amsterdam durchgeführt. Die Organisation zertifiziert Produkte anhand von fünf Kriterien, in denen jeweils vier unterschiedliche Levels erreicht werden können. Das PII und Cradle to Cradle NGO sind voneinader unabhängige Organisationen.

Osmosefilter

In der Anlage wird Grauwasser zunächst auf biologischer Basis gereinigt, dann durch eine Bio-Membranfilter gepresst, die das Wasser beinahe vollständig von Feststoffen, Viren und Bakterien befreit. Der letzte Schritt ist eine Ultrafiltration, die eine nahezu 100%ige Keimfreiheit sichert.

>> weitere Infos zum Osmosefilter

Schwarz- und Grauwasser

Schwarz- und Grauwasser sind unterschiedliche Kategorien von Schmutzwasser. Unter Schwarzwasser versteht man fäkalienbelastetes Wasser. Grauwasser ist gering verschmutztes, fäkalienfreies Wasser, wie Regenwasser oder das Abwasser aus Handwaschbecken.

Euro-Norm

Die Euro-Norm legt als europäische Abgasnorm Grenzwerte für die Emission von Luftschadstoffen fest. Sie werden in Europa von der EU definiert. Die Einhaltung wird bei der Typgenehmigung neuer Fahrzeuge im Labor und bei Lkw und Bussen auch im Realbetrieb gemessen und kontrolliert. Bei Pkw ist seit Januar 2021 Euro 6d die strengste Norm, bei Lkw (über 3,5 Tonnen Euro VI. Während die Abgasnorm Grenzwerte für Kohlenstoffmonoxid, Stickstoffoxide sowie Partikelmasse und -zahl festlegt, sagt sie nichts über die CO2-Emissionen eines Fahrzeugs aus. Diese werden für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge in einer gesonderten EU-Verordnung definiert.

Leichte Sprache

Leichte Sprache ist eine einfachere und weniger komplexe Form der Alltagssprache. Die richtet sich an Menschen, denen es schwer fällt, einen Text in Alltagssprache zu lesen oder zu verstehen. In Texten in leichter Sprache kommen beispielsweise keine Fremdwörter oder Abkürzungen vor. Das Regelwerk wird vom Netzwerk Leichte Sprache herausgegeben.

Weichmacher

Sogenannte Weichmacher werden unter anderem Kunststoffen, Lacken, Klebestoffen oder bei der Textilveredelung zugesetzt, um spröde Materialien weich und geschmeidig zu machen. Viele als Weichmacher eingesetzten Stoffe gelten mit Blick auf ihre Wirkung für die Umwelt und die Gesundheit als bedenklich. In Verpackungen können neben Weichmachern auch andere Schadstoffe enthalten sein, die bis zu bestimmten Grenzwerten eingesetzt werden dürfen und die Kreislauffähigkeit des Materials verindern.

PVC

PVC (Polyvinylchlorid) ist ein Kunststoffpolymer und wird als Hart-PVC (Abflussrohre, Fensterprofile, etc.) sowie als Weich-PVC hergestellt. Weich-PVC wird für Bodenbeläge, Folien, Kinderspielzeug, Schläuche, Kabelummantelungen, Dichtungen uvm. eingesetzt und besteht zu bis zu 40 % aus teilweise schädlichen Weichmachern, die bei Produktion und Nutzung der Produkte an Mensch und Umwelt abgegeben werden. PVC ist aufgrund der vielen Zusatzstoffe kaum recycelbar und wird in der Regel verbrannt (thermische Verwertung), wobei giftige Dioxine entstehen.

Canceln

Als Canceln (Cancel Culture) bezeichnet man das Ausschließen von Personen oder Organisationen, denen unter anderem beleidigende, diskriminierende oder rassistische Aussagen oder Taten vorgeworfen werden. Der Begriff wird auch von Personen verwendet, denen dieses Verhalten vorgeworfen wird. Der Begriff und die dahinter stehenden Handlungen werden öffentlich stark diskutiert, siehe hier und hier.

Sir David Attenborough

Sir David Attenborough ist ein britischer Naturforscher, Schriftsteller und Tierfilmer, der vor allem für seine vielfach preisgekrönten Naturdokumentationen bekannt ist.

Social ticketing

Mit social ticketing ist gemeint, dass unterschiedliche Preiskategorien für eine Veranstaltung angeboten werden, angepasst an die jeweiligen finanziellen Verhältnisse.

FLINTA*

FLINTA* steht für: Frauen, Lesben, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans und agender Personen. Der * bezieht als Platzhalter alle nicht-binären Geschlechtsidentitäten ein.

Wo gehts nach Panama?

Das Konzept mit der Code-Frage „Wo geht’s nach Panama“ wurde 2017 vom Konzertveranstalter FKP Scorpio eingeführt. Ziel ist es, Besucher*innen durch Nennung dieses Code-Satzes in jeder Notsituation einfach und unkompliziert Hilfe anbieten zu können.

Initiative Barrierefrei Feiern
(IBF)

Bundesweites Kollektiv aus Menschen mit Behinderung und ihren Verbündeten, das sich für barrierefreie Kulturangebote einsetzt

Awareness

Mit Awareness ist gemeint, sich Problemen und Konflikten bewusst zu sein. Mit Awareness-Konzepten werden Räume geschaffen, in denen sich alle Menschen wohlfühlen können, weil in diesen Räumen keinerlei Übergriffe oder diskriminierendes Verhalten geduldet werden. Die Definition dessen, was für eine Person oder eine Gruppe übergriffig oder diskriminierend ist, wird dabei nicht in Frage gestellt.

Inklusion

Unter Inklusion versteht man die Akzenptanz, Einbindung und gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen an einer Gesellschaft.

Abfalltrennung

Richtige Abfalltrennung ist gar nicht so einfach. Ein Beispiel: Ein Pizzakarton besteht zwar aus Karton, und damit Papier. Aber verschmutzt durch Fette und Reste der Pizza gehört er dennoch nicht ins Altpapier, sondern in den Restmüll.

Beim Labor Tempelhof haben wir bei den Nährstoffinseln jeweils zwei Restmülltonnen, eine Bio-Tonne für Speisereste/Lebensmittelabfälle und eine Bio-Tonne für das biologisch abbaubare Geschirr aufgestellt. Zudem wurde ein Müllsack für die Sammlung der PET-Flaschen aufgehängt, die das Publikum mit aufs Gelände bringen durfen.
Der Hintergrund dieser Zusammensetzung, die sich durchaus vom aus dem Alltag bekannten System unterscheidet: Das Einweggeschirr sollte in einem separaten Feldversuch kompostiert werden, denn die industriellen Kompostieranlagen sind in Temperatur und Kompostierzyklen so eingestellt, dass nur Speise- und Lebensmittelreste rückstandslos kompostiert werden. Viele biologisch abbaubare Geschirr-Elemente dagegen nicht. Das heißt nicht, dass dieses Geschirr nicht kompostierbar ist – diesen Nachweis erbrachte das Forschungsprojekt ZirkulierBar bereits, indem zerkleinertes biologisch abbaubares Einweggeschirr dem Prozess der Humus-Kompostierung hinzugefügt wurde. Aber die Kompostierung erfolgt eben bei einer anderen Temperatur und Kompostierdauer als zum Beispiel Gemüseschalen, auf die die Zyklen industrieller Kompostieranlagen ausgelegt sind.

Planetare Grenzen

Planetare Grenzen bestimmen den sicheren Handlungsrahmen für die Menschheit. Werden diese ökologischen Grenzen überschritten, brechen unsere natürlichen Ökosysteme zusammen und die Existenz der Menschheit ist gefährdet. Das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung hat neun solcher Grenzen definiert, seit 2022 gelten sechs davon als überschritten.

Ressourcenpositiv

Damit ist gemeint, dass durch den Anbau eines Lebensmittels nicht nur kein Schaden entstand, sondern dadurch sogar etwas „Gutes“ erreicht wurde. Eine Pflanze aus regenerativer Landwirtschaft wurde so angebaut, dass durch den Anbau der Nährstoffgehalt im Boden, die Biodiversität im Anbaugebiet oder die Qualität des Wasser in der Region steigt. Der Anbau der Pflanze hat also einen positiven Einfluss auf alle Ressourcen, die beim Anbau benötigt werden.

Reale Preise

Reale Preise entstehen dann, wenn die bei der Produktion oder beim Konsum eines Produkts entstehenden sogenannten externen Effekte in den Preis eingerechnet werden. In der Regel handelt es sich dabei um negative externe Effekte. Das sind beispielsweise Umweltschäden oder gesundheitliche Schäden, die durch die Produktion oder den Konsum eines bestimmten Produkts entstehen, für die der Versursacher jedoch nicht haftet, sondern in der Regel die Allgemeinheit. In diesem konkreten Beispiel ist gemeint: Den Ressourcenverbrauch und die CO₂-Bilanz, die bei der Produktion einer bestimmten Menge Fleisch anfallen messen, quantifizieren und auf den Preis anrechnen. Viele gesundheits- und umweltschädliche  Produkte würden durch die Berechnung realer Preise deutlich teurer als bisher und in der Regel auch teurer als nachhaltige oder C2C-Produkte.

Cradle Village

Das Cradle-Village war ein mit Pavillions ausgestattetter Bereich zwischen Eingang und Bühne und Teil des Bildungskonzepts rund um Kreislauffähigkeit und C2C. Dort waren verschiedene NGOs vertreten sowie einige C2C-Cases als Bildungsprojekte ausgestellt.

Regenerative Landwirtschaft

Die regenerative Landwirtschaft ist ein agrarwirtschaftlicher Ansatz, der sich auf die Gesundheit von Böden und Pflanzen konzentriert. Ziel ist es, durch den landwirtschaftlichen Anbau gesunden, fruchtbaren Boden aufzubauen, dadurch die Erträge zu steigern und gleichzeitig positive Auswirkungen auf Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe sowie die Biodiversität zu schaffen. Der Ansatz steht der konventionellen Landwirtschaft gegenüber, in der unter anderem durch den Einsatz von Pestiziden, schweren Landmaschinen und Monokulturen die Biodiversität verringert und Böden nachhaltig geschädigt werden. Eine regenerative Landwirtschaft kann eine Biolandwirtschaft vervollständigen, in der zwar auf den Einsatz von Schadstoffen verzichtet wird, die aber oft mit geringeren Erträgen als in der konvnetionellen Landwirtschaft einhergeht.

Biokraftstoffe

Biokraftstoffe sind Kraftstoffe, die aus Biomasse gewonnen werden. Wie umweltfreundlich diese sind hängt auch damit zusammen, ob ihre Rohstoffe in Konkurrenz zur Nahrungsmittelindustrie stehen (zum Beispiel Mais) oder ob die Kraftstoffe aus Reststoffen gewonnen werden.

Laststrom-Management

Laststrom-Management wird in intelligenten Stromnetzen betrieben, indem die Auslastung der vorhandenen Infrastruktur verbessert und Energie damit effizienter genutzt wird.

Peak Shaving

MIt Peak Shaving (übersetzt: Lastspitzenkappung) kann die aus Energienetzen gewonnene Leistung verstetigt werden. Zeiträume, in denen besonders viel Leistung zur Verfügung steht (Leistungsspitzen – Peaks) werden gekappt.

Grüner Wasserstoff

Bei grünem Wasserstoff als Kraftstoff wird für die Elektrolyse zur Gewinnung von Wasserstoff erneuerbare statt konventioneller Energie eingesetzt. Er lässt sich vor allem in Regionen sinnvoll erzeugen, in denen genügend erneuerbare Energieträger in Form von Sonne oder Wind zur Verfügung stehen, um die Wasser-Elektrolyse zu betreiben

Batterieverordnung

Mit dieser Verordnung soll unter anderem ein Batteriepass verpflichtend werden, um Anreize für kreislauffähiges Batteriedesign und das Recycling von Batteriebestandteilen zu setzen.

Echter Ökostrom

Mit echtem Ökostrom ist gemeint, dass der Anbieter einen Teil der Einnahmen aus dem Verkauf von Ökostrom in den Neubau von Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Quellen investiert. Dadurch trägt der Anbieter dazu bei, dass sich der Strommix langfristig verbessert und der Anteil erneuerbarer Energie stetig wächst. Solche Anbieter sind durch Labels wie „ok-power“ oder „Grüner Strom“ erkennbar.

Cradle to Cradle

Cradle to Cradle (C2C) ist ein Ansatz für eine Kreislaufwirtschaft, die etwas weiter geht. Anstatt weniger Müll zu erzeugen, weniger Ressourcen zu verbrauchen, weniger Umweltschäden zu verursachen oder nur Klimaneutralität anzustreben, sollen Produkte und Prozesse so gestaltet werden, dass dadurch ein  Mehrwert entsteht. Also ein positiver Einfluss auf das Klima durch einen neuen Umgang mit Ressourcen. Denn wenn wir nur weniger Schäden durch unser Handeln anrichten, zögern wir die Probleme, die wir dadurch verursachen nur zeitlich hinaus, lösen sie aber nicht.

Wir können Klima- und Ressourcenprobleme nur durch positive Ziele dauerhaft lösen. Indem wir unser Handeln konsequent in biologische Kreisläufe integrieren und technische Kreisläufe schaffen, erreichen wir einen wirklichen Mehrwert: ökologisch, ökonomisch und sozial. C2C-Produkte bestehen aus Materialien, die gesund für Mensch und Umwelt sind und in biologischen und technischen Kreisläufen zirkulieren können. Wird ein Material in einem Produkt automatisch verbraucht (zum Beispiel der Abrieb eines Reifens beim Fahren oder Fasern eines T-Shirt, die in der Waschmaschine ausgewaschen werden), dann muss dieses Material auch dafür geeignet sein, in der Umwelt zu landen. Es muss also komplett biologisch abbaubar sein.

Produkte, bei denen das nicht der Fall ist müssen so designt sein, dass all ihre Bestandteile sortenrein getrennt und damit immer wieder verwendet werden können. Entweder direkt, nach einer Aufarbeitung oder durch Recycling, bei dem die Qualität des Materials erhalten wird. Bei der Produktion solcher C2C-Produkte nutzen wir ausschließlich regenerative Energie, erhalten oder verbessern die Qualität von Wasser und Boden und haben faire und menschenwürdige Arbeitsbedingungen.
Geschäftsmodelle wie Produkt-Service-Modelle, Nutznießung oder Leasing tragen dazu bei, Materialien und Produkte im Kreislauf zu halten.

>> Mehr Infos

Kreislaufwirtschaft

Der Begriff „Kreislaufwirtschaft“ umfasst, abgeleitet vom Aktionsplan Circular Economy der EU Kommission, „alle Phasen der Wertschöpfung – von der Produktgestaltung und Produktion bis hin zu Verbrauch, Reparatur, Abfallbewirtschaftung und sekundären Rohstoffen, die in die Wirtschaft zurückgeführt werden.“
Die Transformation unserer heutigen linearen Wirtschaft, (Ressourcen werden der Erde entnommen, genutzt und werden dann überwiegend zu wertlosem Müll) hin zu einer Kreislaufwirtschaft ist ein übergeordnetes politisches Ziel in der EU und in sämtlichen Mitgliedsstaaten – auch in Deutschland. Die Bundesregierung erarbeitet derzeit (Stand Juni 2023) die sogenannte Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie, durch die der Bedarf an neu entnommenen Rohstoffen gesenkt werden soll. Eine zirkuläre Wirtschaft und die Ressourcenschonung sollen so einen Beitrag zu Klimaneutralität und Dekarbonisierung leisten.

Beim Labor Tempelhof wurde versucht, möglichst viele Aspekte der Konzerte so zu gestalten, dass Ressourcen im Kreislauf geführt werden oder Anreize dafür gesetzt werden. Im Idealfall bedeutete dies der Einsatz eines C2C-Produkts oder C2C-Prozesses mit positivem Einfluss auf Mensch und Umwelt. Wo das nicht möglich war, wurde eine Alternative gesucht, die nachhaltig im klassichen Sinne ist, also zumindest weniger Schaden anrichtet als eine konventionelle Lösung.

CO2 Kompensation

Organisationen, die Kompensationen für CO2-Emissionen anbieten, können nach dem Standard der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) zertifiziert werden. Gold Standard ist ein von einem Zusammenschluss von Nichregierungsorganisationen wie dem WWF erarbeiteter Standard, der als anspruchsvollster Standard für freiwilligen Emissionshandel gilt.

Diese Kontakte sind lediglich eine Auswahl, ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Die Auswahl leitet sich davon ab, mit welchen Unternehmen im Rahmen des Projekts Labor Tempelhof zusammengearbeitet wurde oder Kontakt bestand.

Hydrierte Pflanzenöle (HVO)

Hydrierte Pflanzenöle (HVO) sind chemisch in Kohlenwasserstoffe umgewandelte Öle, die so als Kraftstoff eingesetzt werden können. Sie werden als Beimischung oder Ersatz für Diesel-Kraftstoff verwendet und stoßen bis zu 90% weniger CO2 aus als Diesel. Als Rohstoff für HVO können Ölpflanzen, Reststoffe der Agrarindustrie aber auch Altspeiseöle verwendet werden. Werden Reststoffe oder Abfallstoffe eingesetzt, steht die Produktion nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion und verursacht in der Produktion geringere CO2-Emissionen. Wird HVO aus Palmöl hergestellt, verschlechtert sich die Treibhausgasbilanz erheblich, weil für den Anbau von Ölpalmen Regenwälder gerodet werden. Bei der Beschaffung sollte also ein Anbieter gewählt werden, der den Ausschluss von primärem Palmöl als Rohstoff garantiert.

atmosfair

Die Kompensation von CO2-Emissionen ist keine ausreichende Strategie, um die Ziele des Pariser Klimabkommens zu erreichen und erst recht nicht, um klimapositives Handeln zu erzielen. Der Anbieter atmosfair weißt auf seiner Webseite genau darauf hin und regt so zu aktivem Handeln an. Die von atmosfair unterstützten Klimaschutzprojekte sind größtenteils doppelt zertifiziert: Unter dem Standard der UNFCCC (United Nations Framework Convention on Climate Change) und unter Gold Standard (von einem Zusammenschluss von NGOS wie dem WWF erarbeiteter Standard, der als anspruchsvollster Standard für freiwilligen Emissionshandel gilt). Bei der Mittelverwendung ist atmosfair transparent und unterstützt nach eigenen Angaben nur Projekte, die neben dem CO2-Aspekt auch andere wichtige Aspekte des Umweltschutzes berücksichtigen.

Labor Tempelhof

Die Labor Tempelhof-Konzerte fanden unter bestimmten Rahmenbedingungen statt: Der Flughafen Tempelhof als Open Air-Location mitten in Berlin, 60.000 Besuchende pro Konzert und volle Unterstützung der beteiligten Bands. Lösungen, die in diesem Szenario umsetzbar und sinnvoll waren, sind unter anderen Rahmenbedingungen vielleicht nicht sinnvoll oder möglich. Umgekehrt gilt: Manche gute C2C-Idee war für diese Größenordnung nicht skalierbar, funktioniert aber unter anderen Rahmenbedingungen. Daher sind die in diesem Guidebook beschriebenen Ziele und die davon abgeleiteten Maßnahmen keine universell gültige Checkliste, sondern zeigen Möglichkeiten und die richtigen Fragestellungen für eine möglichst klima- und ressourcenpositive Veranstaltung auf.