Wo anfangen?
Wo anfangen bei einer möglichst klima- und ressourcenpositiven Veranstaltung? Um den Einstieg zu erleichtern, haben wir hier einige Ansatzpunkte zusammengestellt, die aus unserer Erfahrung bei den Labor Tempelhof-Konzerten vergleichsweise einfach umzusetzen sind oder besonders große Veränderungen bewirken können.
Wichtig dabei: Nicht nur direkte Umweltauswirkungen vor Ort spielen bei unserer Betrachtung eine Rolle, sondern auch indirekte Auswirkungen (sogenannte Scope 2 und 3-Betrachtung3).
Wie das gesamte Guidebook beziehen sich auch die hier aufgeführten Maßnahmen und ihre Auswirkungen auf Großkonzerte am Standort Flughafen Tempelhof in Berlin. Der Impact und die Umsetzbarkeit der Maßnahmen können sich mit den Rahmenbedingungen (Location, Publikumszahl, etc.) einer Veranstaltung verändern. Daher empfehlen wir, die Maßnahmen immer auf das eigene Event abzustimmen.
- Ein Ziel definieren! Was wollt ihr erreichen? Wasserverbrauch senken? Nur vegan-vegetarisches Essen? Mindestens 15 % zirkuläre oder C2C-Produkte? Dann setzt euch dieses Ziel und informiert alle in die Planung involvierten Gewerke darüber.
- Gutes Kommunikationskonzept für Team, Gewerke und Publikum über die getroffenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen. Die Plattform von Künstler*innen nutzen, um über das Konzept und die Ziele einer Veranstaltung in der Breite zu informieren.
- So viele Daten wie möglich erfassen und sammeln (auch von Dienstleistenden anfordern), um eine Klimabilanz zu erstellen. Das ermöglicht eine kontinuierliche und zielgerichtete Verbesserung der Veranstaltung über die Zeit.
Mobilität & Logistik
- Anreize für die Anreise per Bahn, ÖPNV, Fahrrad oder zu Fuß setzen. Die An- und Abreise des Publikums ist einer der größten Hebel für die direkte CO₂-Bilanz.
- Wo immer vorhanden, auf E-Fahrzeuge setzen, im Personen- und Gütertransport.
Energie
- Feststrom bevorzugen und dabei echten Ökostrom nutzen. Das ist einer der größten Hebel für die CO₂-Bilanz und trägt bei echtem Ökostrom zum Ausbau erneuerbarer Energie bei.
- Wenn Generatoren notwendig sind: auf Diesel verzichten und alternative Energiequellen nutzen.
Abfall & Nährstoffmanagement
- Abfallkonzept für den Publikumsbereich und Backstage erstellen, das die richtige Entsorgung und Kreislaufführung möglichst vieler Ressourcen ermöglicht.
Gastronomie & Catering
- Im Idealfall ausschließlich vegan-vegetarische Speisen anbieten, sowohl Backstage im Catering als auch im Publikumsbereich. Das ist einer der größten Hebel für die Wasserbilanz.
- Mehrweggeschirr und Pfandsysteme nutzen.
Soziale Aspekte
- Auf Barrierefreiheit achten: Sowohl vor als auch während der Veranstaltung.
- Ein Awareness-Konzept einführen.
- Im Einkauf darauf achten, dass Produkte fair hergestellt sind (durch entsprechende Zertifizierung).
Sanitär & Wasser
- Größtmöglichen Anteil an Trocken- bzw. Komposttoiletten einsetzen, aus denen die Reststoffe im Kreislauf geführt werden können.
- Prüfen, ob Grau- oder Regenwasser verwendet werden können. Wenn möglich, ist das ein großer Hebel für die Wasserbilanz.
Merchandise & Textil
- Im Einkauf darauf achten, dass Produkte materialgesund, kreislauffähig und fair hergestellt sind (durch entsprechende Zertifizierung).